Raum- und Infrastruktur im Klimawandel
10 Fakten:
Unterschiedliche Siedlungsstrukturen und Architekturen (z.B.: begrünte Dächer/Fassaden) haben großen Einfluss auf die klimatischen Verhältnisse in einer Stadt.
Die Böden Städten und Siedlungsgebieten sind vorwiegend versiegelt. „Bodenversiegelung“ bedeutet, dass natürliche Böden betoniert bzw. verschlossen werden und kein Wasser mehr ins Erdreich gelangt.
Durch zu viel betonierter/versiegelter Fläche versickert wenig Wasser im Erdreich und kommt direkt in den Kanal, der dieses Wasser schwer aufnehmen kann. Bei Starkregenereignissen, vor allem in Städten, reicht das Fassungsvermögen der Kanalisation teilweise nicht mehr aus und es kommt zu Überschwemmungen.
Dunkle Flächen in Städten wie z.B.: asphaltierte Straßen, dunkle Dächer usw. heizen die Stadt/das Siedlungsgebiet enorm auf.
Ungünstig angeordnete Gebäude können die Frischluftzufuhr aus angrenzenden Wäldern, Wiesen oder Freiflächen verhindern und führen so zu einem Hitzestau in der Stadt. Das begünstigt die Entstehung sogenannter „Urban Heat Islands“ also städtische Wärmeinseln.
Durch eine angepasste Architektur kann das Stadtklima maßgeblich verbessert werden. Wenn Dächer tendenziell eher hell wären und Hausfassaden dunkel (Holz, dunkle Farben) kann sich das positiv auf das Stadtklima auswirken.
Gebäude könnten so geplant und umgesetzt werden, dass ein regelmäßiger Luftaustausch mit der Außenluft stattfindet und auch im Hochsommer für angenehme klimatische Verhältnisse sorgt. In sehr heißen Gebieten der Erde werden solche Architekturformen häufig umgesetzt und werden bereits seit Jahrtausenden erfolgreich eingesetzt.
Schotterflächen oder Grünflächen wirken sich positiv auf das Stadtklima aus. Schotter sowie Grünflächen ermöglichen es das Regenwasser versickert. Grünflächen sorgen für eine Abkühlung und Bäume sind die perfekten Schattenspender an heißen Tagen.
Unversiegelte Böden können Staubpartikel binden z.B.: Feinstaub und verbessert die Luftqualität.
Früher waren Gassen und Gebäudestrukturen sehr viel enger zusammengebaut um schattige Wege und Flächen zu schaffen. Das wird in der Linzer Altstadt sichtbar.
10 Anpassungsmöglichkeiten:
1. Durch kompakte Siedlungsstrukturen und kurze Wege könnten Autofahrten reduziert werden – das schützt unser Klima.
2. Bei der Städteplanung sollte auf die Schaffung von sogenannten „Frischluftschneisen“ geachtet werden. So kann die kühle Luft, die über Nacht auf Wiesen und während des Tages in Wäldern entsteht in die Stadt gelangen.
3. Die Nutzung von Solarenergie und die richtige Gebäudedämmung tragen zur Reduktion fossiler Energieträger bei und reduziert den CO2 Ausstoß.
4. Gebäude könnten so konstruiert werden, dass eine natürliche Luftzirkulation mit der Außenluft entsteht – ohne zusätzlichen Energieaufwand.
5. Straßenbäume in Straßen mit geringem Verkehrsaufkommen sorgen dafür, dass CO2 das auf stark befahrenen Straßen entsteht dort gebunden werden kann.
6. Bäume und somit auch Stadtbäume entziehen der Luft CO2, da sie es für ihr Wachstum benötigen. 1m³ Holz speichert 1 Tonne CO2.
7. Häuser, welche aus Holz gebaut sind, können als CO2 Speicher gesehen werden und liefern einen positiven Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.
8. Parks und Grünflächen in Städten sorgen für ein angenehm kühles Stadtklima.
9. Begrünte Fassaden oder Dächer haben einen kühlenden Effekt und sorgen dafür, dass sich Gebäude im Sommer nicht so stark aufheizen – und zwar ganz ohne Klimaanlage und Strom.
10. Weiße oder helle Flächen können in Städten einen positiven Effekt haben, da Sie Sonnenlicht reflektieren.