KlimaPädagoge
Das Ausbildungsprogramm für KlimapädagogInnen
Die komplexen Zusammenhänge des Klimawandels zu verstehen ist nicht einfach. Hinzu kommt, dass unser Wissen zu dem Thema durch neue Erkenntnisse aus der Forschung immer weiter wächst. Aus diesem Grund brauchen wir gut ausgebildete Experten, die das Thema unterschiedlichen Zielgruppen näher bringen können.
Ein wichtiger Baustein des Projekts KlimaAlps ist daher die Entwicklung eines Ausbildungsprogramms für Klimapädagogen. Nach Abschluss der aus sechs Modulen bestehenden Ausbildung verfügen die Teilnehmer nicht nur über das nötige Fachwissen zu unterschiedlichen Aspekten des Klimawandels. Sie erlernen außerdem pädagogische Kompetenzen und können vermitteln, was jeder einzelne von uns für das Klima tun kann.
Die KlimaAlps Ausbildung
Ziel der Ausbildung
Durch die KlimaAlps Ausbildung sollen die TeilnehmerInnen dazu befähigt werden, den Klimawandel für sich - und andere - "vor der eigenen Haustüre" sichtbar zu machen. Dadurch soll das Bewusstsein für Klimaschutz in der Bevölkerung gestärkt werden.
Nach Abschluss der Ausbildung verfügen die TeilnehmerInnen nicht nur über das nötige Fachwissen zu unterschiedlichen Aspekten des Klimawandels. Sie erlernen außerdem pädagogische Kompetenzen und können vermitteln, was jeder einzelne für das Klima tun kann. Die Ausbildung ist nach Gesichtspunkten der BNE, des Moderaten Konstuktivismus und der Conceptual Change Theorie ausgerichtet. Die TeilnehmerInnen gestalten den Lernprozess aktiv mit, haben Freiraum zum selbstständigen Forschen und Erleben und entwickeln gemeinsam Visionen für eine nachhaltige Zukunft. Außerdem sollen sie dazu befähigt werden, diese Grundsätze auch bei der Entwicklung eigener Bildungsangebote anzuwenden und eine offene Lernumgebung zu gestalten, in der individuell auf die Erfahrungen, Vorkenntnisse und Interessen der TeilnehmerInnen eingegangen werden kann.
Zielgruppen
Um die Bewusstseinsstärkung in der Bevölkerung zu schaffen, braucht es ausgebildete KlimaPädagogen, die durch ausgewählte Methoden und Ansätze, gepaart mit fachinhaltlichem aktuellen Wissen zum Klimawandel, Gruppen anleiten können. Hauptzielgruppen der Ausbildung sind daher insbesondere
Natur- /Umwelt-/ WaldpädagogInnen
NaturparkrangerInnen
KräuterpädagogInnen.
Natürlich können aber auch alle anderen an der Fortbildung interessierten Personen an der KlimaAlps Ausbildung teilnehmen.
Standorte der Ausbildung
Die KlimaPädagogen Ausbildung findet in drei Regionen statt: Dem bayerischen Oberland, Tirol und Oberösterreich. Es sind über 10 Bildungseinrichtungen an der Ausbildung beteiligt. Die Ausbildung findet an 7 Standorten statt, um thematische und regionale Vielfalt zu gewährleisten.
Die KlimaPädagogInnen Ausbildung wird an den folgenden Ausbildungsstandorten angeboten und deckt die folgenden Themenfelder ab:
Grundlagen des Klimawandels und der Klimawandelbildung (Klimabündnis Tirol und Universität Innsbruck)
Alpines Hochgebirge im Klimawandel (Naturpark Zillertaler Alpen)
Alpiner Bergwald im Klimawandel (Landesforstdienst Tirol in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Karwendel)
Moore im Klimawandel (Verein natopia)
Mensch und Siedlung im Klimawandel (Klimabündnis Oberösterreich)
Flüsse und Seen im Klimawandel (Umweltstation Königsdorf)
Alpine Wiesen, Weiden, Almen und Landwirtschaft im Klimawandel (Energiewende Oberland in Zusammenarbeit mit Elfie Courtenay)
Zertifizierungstag (Energiewende Oberland)
Sobald die Konzepte für die einzelnen Themengebiete ausgearbeitet sind, wird es außerdem die folgenden Spiegelungen der Module in andere Teile der Projektregion geben:
Bergwald im Klimawandel (Naturpark Attersee-Traunsee)
Moore im Klimawandel (Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern)
Aufbau der Ausbildung
Um zertifizierter KlimaPädagoge zu werden, müssen insgesamt vier dreitägige Module und ein Zertifizierungstag durchlaufen werden.
Alle zukünftigen KlimaPädagogInnen besuchen zuerst das Grundlagenmodul als Pflichtmodul.
Danach können aus sechs weiteren Modulen, die sich mit dem Klimawandel in unterschiedlichsten Naturräumen beschäftigen, drei frei gewählt werden.
Am Ende steht der eintägige Zertifizierungstag, an dem mit den anderen Absolventen das Gelernte reflektiert wird.
Zertifikat
Nach erfolgreicher Teilnahme an der KlimaAlps Ausbildung ist der Teilnehmer / die Teilnehmerin berechtigt, die Bezeichnung „KlimaPädagoge“/"Klimapädagogin" zu führen. Das Zertifikat wird unter der Schirmherrschaft des Landes Tirol und des Landes Oberösterreich, mit den jeweiligen Landesräten für Umwelt, bzw. Umwelt-, Natur und Klimaschutz, sowie gemeinschaftlich durch die Institutionen der KlimaAlps Ausbildung verliehen.
Die Entwicklung der Ausbildung im Jahr 2020
Das besondere Jahr 2020 stellte uns vor besondere Herausforderungen. Sollte das Jahr doch unter dem Stern des Kennenlernens und gemeinsamen, kreativen Ausarbeitens einer Ausbildung zur Sichtbarmachung des Klimawandels stehen. Noch im Januar haben sich 13 Institutionen aus Tirol, Oberösterreich und dem Oberland zusammengefunden, um sich gemeinsam auf diesen Weg zu machen. Der Prozess sollte ein besonderer werden: mit regelmäßigen Austausch- und Kreativtreffen für die gemeinsame Erarbeitung der Ausbildung.
Die großen persönlichen Kreativtreffen konnten leider nicht stattfinden. Trotz der Einschränkungen, die uns die Pandemie in diesem Jahr beschert hat, können wir doch wohlgestimmt zurückschauen - denn Dank der digitalen Möglichkeiten und mehrerer regionaler, kleiner Treffen konnte die Ausbildung zum KlimaPädagogen konzeptionell fertiggestellt werden.
Testläufe
Im Mai 2021 wird es dann losgehen - mit zwei Durchläufen der jeweils sieben Module zur Sichtbarmachung des Klimawandels in verschiedenen Lebensräumen - an Standorten in allen drei Projektregionen. Diese werden durch Evaluationen bewertet und im Anschluss angepasst und verbessert.
Ab Sommer 2022 wird die Ausbildung dann regulär angeboten. Mehr Informationen hierzu folgen im Sommer 2021 an dieser Stelle.