Dem Klimawandel auf der Spur im Oberland!
Eröffnung dreier KlimaTope in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen
15.07.2021, Ammertal, Königsdorf und Benediktbeuern - Bei Altenau, Königsdorf und Benediktbeuern sind im Rahmen des durch die Bürgerstiftung Energiewende Oberland (EWO) geleitete Interreg-Projekts „KlimaAlps – Klimawandel sichtbar machen“ sogenannte KlimaTope entstanden. Hier kann auf interaktiven Themenwegen auf Spurensuche gegangen werden, um die Folgen des Klimawandels "vor der Haustüre" zu erforschen.
KlimaAlps hat zum Ziel, den Klimawandel in unserer Heimat sichtbar zu machen und zum Handeln für den Klimaschutz anzuregen. Das Projekt baut dafür auf drei Bausteine: ein starkes Netzwerk aus Wissenschaft, Bildungsanbietern und regionalen Entscheidungsträgern, die KlimaPädagoInnen Ausbildung und die KlimaTope. Der Klimawandel wird dabei in unterschiedlichen Lebensräumen vom Hochgebirge bis in die Stadt näher beleuchtet.
Dr. Cornelia Baumann, Projektleiterin von KlimaAlps von der Energiewende Oberland ist sich sicher: „Die verschiedenen Ansatzpunkte in unseren KlimaTopen sprechen ganz unterschiedliche Zielgruppen an – es ist für alle etwas dabei. Wir wollen möglichst viele Menschen auf den Klimawandel und dessen Folgen eben hier bei uns aufmerksam machen. Durch die KlimaTope können Familien, Gruppen, aber auch einzelne Interessierte sich auf die Spurensuche in der Natur begeben. Wir freuen uns, wenn die BesucherInnen etwas Zeit mitbringen, um für sich die Wichtigkeit des Natur- und Kulturraums zu entdecken – und herausfinden, welchen Einfluss der Klimawandel darauf haben könnte.“
GAP: Altenau mit LR Speer mit Projektleiterin Cornelia Baumann und Garnet Wachsmann (EWO)
Königsdorf: mit LR Niedermaier. V.l.: Sylvia Armbruster (UFS Schneefernerhaus), Katharina Horvat und Miriam Stiehl (Jugendsiedlung Hochland, Königsdorf), LR Niedermaier, Cornelia Baumann (Projektleitung, EWO)
GAP: Altenau mit LR Speer; Projektleiterin Cornelia Baumann und Garnet Wachsmann (EWO)
Königsdorf: mit LR Niedermaier. V.l.; Sylvia Armbruster (UFS Schneefernerhaus, Miriam Stiehl (Jugendsiedlung Hochland Königsdorf, Cornelia Baumann (Projektleitung, EWO), LR Niedermaier, Katharina Horvat (Jugendsiedlung Hochland, Königsdorf)
GAP: Altenau mit LR Speer, auf der Klimawiese des phänologischen Gartens
Benediktbeuern: spannende App "Actionbound" zur Erkundung des Klimawandels in den Mooren des ZUK.
Spannendes Erlebnis statt reiner Wissensvermittlung
Im Bayerischen Oberland wurden drei der insgesamt sieben KlimaTope des Projekts entwickelt. Hier sind BesucherInnen eingeladen, sich aktiv mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen und mit unterschiedlichen Hilfsmitteln zu erkunden, was sich im Alpenraum bereits verändert. Statt auf reine Wissensvermittlung setzt KlimaAlps auf ein von der Universität Innsbruck entwickeltes Bildungskonzept, das einen interaktiven Zugang zum Thema vorsieht. In den KlimaTopen gibt es daher einiges zu erleben und zu entdecken! Durch den engen Kontakt zur Wissenschaft durch die Forschungsstation Schneefernerhaus wird sichergestellt, dass die vermittelten Inhalte fachlich fundiert sind.
Landwirtschaft im Klimawandel
Im Ammertal bei Altenau ist ein abwechslungsreicher Rundweg entstanden, auf dem an mehreren Stationen die Zusammenhänge zwischen Grünlandwirtschaft und Klima thematisiert werden. Herzstück des KlimaTops ist der phänologische Garten: hier wird an unterschiedlichen Zeigerarten sichtbar, wie der Klimawandel die jahreszeitlichen Rhythmen der Natur verändert. Das KlimaTop wird von der Energiewende Oberland in Zusammenarbeit mit der Kräuterpädagogin Elfie Courtenay und in Kooperation mit dem Naturpark Ammergauer Alpen und dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen entwickelt.
"Beeindruckend ist für mich, wie das KlimaTop die Zusammenhänge zwischen Boden, Bewirtschaftung und Klimawandel in unserer Region veranschaulicht und wie wichtig der Erhalt unserer traditionellen Grünlandbewirtschaftung für uns und unser Klima ist" betonte Landrat Anton Speer bei der Eröffnung in Altenau.
Flüsse und Seen im Klimawandel
Die Umweltstation Königsdorf hat auf ihrem Gelände eine digitale Geländerallye entwickelt. Mit der App „Action Bound“ starten Schulklassen und Gruppen ab der 5. Klasse in ein spannendes Abenteuer, in dem sie ihre verschwundene Freundin Lotta aus der Umwelt-AG wiederfinden müssen. Während der Rallye wird erforscht, wie der Klimawandel sich auf Flüsse und Seen auswirkt.
Landrat Niedermaier zeigt sich begeistert von dem Projekt: "Hier wird Klimawandel und was dies konkret für uns im Tölzer Land bedeutet, auf spielerische und anschauliche Weise vermittelt."
Moore im Klimawandel
Auch in Benediktbeuern wird der Klimawandel mit einem Action Bound für Gruppen und SchülerInnen ab der 5. Klasse erfahrbar gemacht. Hier gilt es, einen Wissenschaftler aus den Händen von Entführern zu befreien und seine Forschungen zu Klimawandel und Mooren zu veröffentlichen. Die Gruppen sind dabei in den Loisach-Kochelsee-Mooren unterwegs, in denen unterschiedliche Modellprojekte zur Moorrenaturierung, Naturschutz und Umweltbildung umgesetzt werden. Konzipiert wurde der Action Bound vom Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern.
Wie geht es weiter im Projekt?
Im September werden die KlimaTope in Nordtirol und Oberösterreich eröffnet werden. Hier werden die Themenbereiche Hochgebirge (Berliner Hütte - Naturpark Zillertaler Alpen), Bergwald (Nordkette - Naturpark Karwendel), Moore (Reither Moor - Verein Natopia) und Mensch und Siedlung (Linz - Klimabündnis Oberösterreich) aufbereitet. Im Sommer 2022 wird (coronabedingt um ein Jahr verschoben) der erste Durchgang der KlimaPädagogInnen Ausbildung starten.